Wenn ein geliebter Mensch uns umarmt, macht uns das glücklich. Die Vorfreude auf etwas versetzt uns in einen Zustand der Aufregung und selbst unsere Angst kann zu einem großen Verbündeten werden, wenn wir die Kraft in ihr nutzen und unsere Angst in Mut verwandeln.
Unsere Gefühle sind ohne Zweifel ein wichtiger Teil von uns. Aber wie gehen wir mit unseren Gefühlen um? Und welchen Umgang mit Gefühlen bringen wir unseren Kindern bei?
Schwierige Gefühle – unsere ungebetenen Gäste
Freude, Glück und Liebe heißen wir immer gerne bei uns willkommen, denn mit ihnen fühlen wir uns gut. Aber was ist mit Wut, Trauer oder Angst? Diese starken Emotionen sehen wir oftmals eher als ungebetene Gäste an. Die meisten von uns wollen sie nicht fühlen, sondern sie lieber schnell wieder wegschicken.
Dabei ist ein Gefühl an sich weder gut noch schlecht. Es ist einfach da und das aus einem bestimmten Grund. Es möchte uns auf etwas aufmerksam machen und vor allem möchte es von uns angenommen und ge-fühlt werden.
Was wollen unsere Gefühle uns sagen?
Dazu ist es wichtig zu verstehen, dass all unsere Gefühle uns drachenstark machen wollen, auch die „Negativen“.
Angst – Will uns vor Gefahren schützen. Durch Angst lernen wir unsere eigenen Grenzen kennen und erst durch Angst können wir Mut erleben.
Wut – Will uns dabei helfen, „Nein“ sagen zu können und uns im Leben zu behaupten.
Trauer – Will uns dabei helfen, etwas loszulassen.
Kinder brauchen gute Methoden mit ihren Gefühlen umzugehen, damit sie selbstsicher und drachenstark durchs Leben gehen können.
Wie der kleine Drache lernt, mit seiner Angst umzugehen
Im Buch „Der kleine Drache Kann-Ich-Nicht“ wird auch der kleine Drache immer wieder mit seiner Angst konfrontiert. Und zwar mit der Angst, etwas falsch zu machen. So zum Beispiel, als er das Fliegen lernen soll:
„Das kann ich nicht!“, protestiert der kleine Drache lauthals, als er von dem Plan hört. Alleine fliegen? Was da alles passieren kann. Nein, lieber nicht!
„Du bist doch schon groß, du schaffst das!“, versucht Papa Drache ihm Mut zu machen. „Komm, ich zeig dir, wie es geht.“
Er nimmt die Hand des kleinen Drachen, doch der zieht sie gleich wieder zurück. Tränen kullern aus seinen Augen. „Kann ich nicht!“
„Versuch es doch mal, das Fliegen ist wirklich ganz leicht.“
Auszug aus dem Buch „Der kleine Drache Kann-Ich-Nicht“, 2016
Warum traut sich der kleine Drache nicht?
Für den kleinen Drachen ist das Fliegenlernen eine große Herausforderung. Seine Angst vor dem Scheitern ist sehr groß. Für Papa Drache dagegen ist das Fliegen etwas Alltägliches. Er hat es schon hunderte Male gemacht. Doch wenn er seinem Sohn erklärt: „Das Fliegen ist wirklich ganz leicht“, muss der kleine Drache glauben, dass seine eigene Wahrnehmung und sein Angstgefühl falsch sind.
Wenn er es dann probieren würde, es aber nicht schafft, hätte er eine „ganz leichte“ Aufgabe nicht hinbekommen. Das schwächt sein Selbstvertrauen. Deshalb versucht der kleine Drache es lieber gar nicht erst, und versteckt sich hinter seinem „Kann ich nicht“.
Die Lösung: Das Gefühl da sein lassen
Im Verlauf des Buches, geht der kleine Drache im Wald verloren und trifft dort auf andere Tiere. Zum Beispiel auf einen Igel, der ihm zeigen will, wie er sich aus Blättern einen Schlafplatz bauen kann. Auf das „Kann ich nicht“ des kleinen Drachen reagiert der Igel mit Verständnis. Er nimmt die Angst des kleinen Drachen an und erklärt ihm, dass er selbst das Blättersammeln am Anfang auch schwierig fand und es erst lernen musste. Dadurch zeigt er dem kleinen Drachen einen Ausweg aus seiner „Kann-Nicht-Nicht-Phase“.
Der kleine Drache fühlt sich mit seinen Gefühlen ernst genommen. Er kann es nun versuchen und falls er es nicht schafft, ist es nicht weiter schlimm, denn immerhin war es ja gar nicht so einfach. Wenn er es aber doch schafft, kann er richtig stolz auf sich sein, weil er eine so schwierige Aufgabe alleine gemeistert hat.
Die wichtigste Strategie ist es also, dem Gefühl zu erlauben, da zu sein und es anzunehmen, statt es kleinzureden.
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Worum geht es in der Kurzgeschichte?
Der kleine Drache ist wütend und will seine Wut schnell wieder loswerden. Aber wie? Als plötzlich seine Wut als kleiner Tiger vor ihm steht, lernt er, seine Wut als Freund zu sehen und sie da sein zu lassen.